Walliser Bote — Authentische Gastgeber im Wallis
Offener Brief vom 6.1.2014 an den Direktor Valais / Wallis Tourismus
Guten Tag Herr Constantin
Mit Interesse habe ich Ihre Aussagen im Walliser Boten gelesen.
«Wir sind authentisch zu unserer Kultur. Das unterscheidet sich nicht nur zu anderen Ländern, sondern auch zu anderen Kantonen. Generell hat die ganze Debatte daher eher mit Andersartigkeit als mit einem Freundlichkeitsproblem per se zu tun.»
Ich stimme Ihnen zu, dass mir ein authentischer lieber als ein stets lächelnder Gastgeber ist. Ein authentischer Gastgeber ist ein offener und ehrlicher Gastgeber, ein lächender Gastgeber nicht unbedingt.
Nur, was das Wallis derzeit in Sachen Zweitwohnungssteuer durchzieht, das hat dann mit authentisch rein gar nichts mehr zu tun. Das ist (offen gesagt) pures Gift für eine jede Vermakrtungspromotion.
Ich habe die Homepage moosalbi.ch nicht aus Freude aufgeschaltet, sondern aus Sorge um das Wallis. Ich habe die Klage betr. dieser unsäglichen Bürchner Steuer (zu der es absolut null gesetzliche Grundlage im Walliser Recht gibt) nicht aus Freude geschrieben, sondern aus einer ganz grossen Sorge um das Wallis. Was passiert?
Bürchen Unterbäch Tourismus versucht mich mit einem 'schlampig' verfassten Schreiben einzuschüchtern, obwohl ich doch in keinster Weise das Maskottchen von Bürchen Unterbäch Tourismus verwende. Und natürlich will niemand zu dieser unsäglichen Bürchner Steuer Stellung beziehen, obwohl ich mich seit Wochen genau darum bemühe, dass mir mal jemand von Bürchen oder aus dem Wallis erklären würde, wo denn die gesetzliche Grundlage dieser Steuer liegen könnte. Geht man so authentisch mit seinen Gästen um?
Ich kann Ihnen gerne versichern, dass weder meine Frau, meine Kinder noch ich die Weihnachtsferien in irgendeiner Weise geniessen konnten, wenn man so wie es derzeit in Bürchen abgeht, behandelt wird. Genau gleich geht es vielen Dutzend anderen Gästen und Eigentümern in Bürchen. Offen gestanden, da wird man im sprichwörtlichsten Sinne für Dumm verkauft. Da werden mal 300 Einsprachen unter den Tisch gekehrt, indem man ein Reglement nochmals auflegt und behauptet, man müsse nicht informieren. Diejenigen die brav nochmals Einsprache machten, werden zu allen unmöglichen Zeiten extra nach Bürchen zietiert, und am Ende sagt der Gemeindepräsident von Bürchen noch (Walliser Bote vom 9. Dezember 2014), die Einsprechenden (es sind ja immerhin Gäste) hätten halt keine Zeit gehabt.
Sie können am Ende noch so viele Millionen in den Walliser Tourismus investieren wollen, aber die 'Üsserschwyzer'-Touristen (in Bürchen sind es mehr als drei Viertel) sind dann weg, und selbst die Walliser Gäste ärgern sich gewaltig über das derzeitge Agieren des Bürchner Gemeinderates. Wollen Sie dies? Geben Sie mir eine authentische, offene und ehrliche Antwort, und Sie haben für das Wallis schon wieder viele Punkte gewonnen, die in den letzten Monaten dahinflossen wie der Schnee im Regen vom vergangenen Wochenende.
Nun denn werden am Ende die Gerichte entscheiden müssen, ob das, was in Bürchen im Herzen des Oberwallis derzeit abgeht, rechtens ist. Sagen Sie mir später einfach nicht, ich hätte mich nicht gemeldet, ich bin dann wie viele andere auch vielleicht gar nicht mehr im Wallis anzutreffen.
Mit freundlichen Grüssen
P.S: Anbei sende ich Ihnen die Klage, die morgen rausgehen wird, sowie das 'Abmahn'-Schreiben, dass mich gestern erreicht hat.
Bis dato hat der Direktor von Valias / Wallis Tourismus noch nicht geantwortet, aber vielleicht wird das ja noch? Ansonsten müsste ich davon ausgehen, dass der Direkter es authentisch erachtet, durch seine Nicht-Antwort zu schweigen.