2c_272/2019: Dreistheit im Multipack › Foren › Zweitwohnungen › Kalte, warme oder keine Betten?
Dieses Thema enthält 1 Antwort und 2 Stimmen. Es wurde zuletzt aktualisiert von stef167 Vor 7 Jahre. 9 Monate.
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22. Mai 2017 um 11:09 #3400
Leider liegen derzeit bei allen Beteiligten die Nerven blank – aber hitzige Köpfe sind ein schlechter Ratgeber. Und eigentlich liegt ja allen Beteiligten das Dorf sehr am Herzen. Die Realität sieht nun mal so aus, daß die Grenzen des Wachstums im Ski und Bergtourismus wohl erreicht sind, und daß nur die cleveren jetzt eine Perspektive haben.
Eine Dorf wie Bürchen mit einer Infrastruktur wie Liften, Restaurants,Straßen und Busbetrieb rechnet sich entweder mit
1. der Perspektive auf Wachstum (wie früher)
2. höheren Besucherzahlen
3. mehr GeldDie ursprüngliche Idee war ja, daß „kalte Betten“ Kurtaxe genau dies bewerkstelligen sollte. Und der erste Entwurf mir hat mir auch genau deswegen ganz gut gefallen und er war einfach: Entweder man vermietet, oder man zahlt eine Ausgleichstaxe. Das hätte alle Punkte oben bedient – und würde sicher auch eine Wertsteigerung der Immobilien und des Dorfes gewährleisten.
Aber meiner Ansicht nach wird die eigentliche Idee wohl nun ad absurdum geführt. Es geht jetzt nicht mehr ums Ankurbeln des Tourismus, sondern nur noch darum, möglichst schnell Gelder in die Kassen zu bekommen – ohne wiederholt in einen Rechststreit gezogen zu werden. Allerdings mache ich mir jetzt wirklich Sorgen um die Zukunft.
Ein kleines Beispiel:
Wenn man eine Wohnung / Chalet mit ca 4-8 Betten hat, konnte (könnte) man versuchen diese zu vermieten. Das geht im Februar gut, im Rest des Jahres eher schwierig. Wenn man von den Mieteinnahhmen die lokale Verwaltung, Steuer an Wallis und Bürchen, Heizung, Strom, Müll, Wasser und Instandhaltung abzieht, kommt man vielleicht auf eine +/- 0 – aber man hat das gute Gefühl etwas für das schöne Bürchen getan zu haben, und kann die eigenen Wochen in der Wohnung die schöne Infrastruktur nutzen.
– Mit der Pauschale kommt man nun eher in den negativen Bereich…
– Allerdings würde man sich jetzt überlegen, von den 5-8 Betten, alle die abzubauen, die man nicht selbst braucht. Man behält nur 2 Betten, und vermietet einfach nicht mehr. Das ist wesentlich weniger Ärger – und man zahlt weniger Gebühr für die veieln Betten, die man jetzt nicht mehr vermietet.In der Hoffnung, daß wir uns nicht demnächst alle zum Betten – Verbrennen auf dem Dorfplatz treffen…und damit gleich die Zukunft von Bürchen gleich mit- beerdigen. Ich denke wir sollten im Detailentwurf des Gesetzes dafür sorgen, daß die Betten erwärmt und nicht abgebaut werden.
22. Mai 2017 um 13:02 #3433Lieber Christian
deine Logik mit den “Betten” geht nicht auf, denn diese sind bei der Berechnung einer Kurtaxe nicht als reale Möbel gemeint, sondern sie stellen abstrakt die Möglichkeit dar, wie viel Raum (für Betten) ein Wohnraum potenziell fassen könnte aufgrund von Erfahrungswerten.
In Andermatt wird für die Kurtaxe – um diese Missverständnis zu umgehen – die reale Anazhl Quadratmeter zu Fr. 14.- pro Jahr angenommen. Aus meiner Sicht ist eine solche Berechnungsgrundlage einfacher zu verstehen.
Mit dem neuen Tourismusgesetz hat Bürchen (und alle anderen Walliser Gemeinden) einen neuen Spielraum bekommen, ihre touristischen Ausgaben besser abgelten lassen zu können.
Ein Dorf braucht Arbeitsplätze, und bei konjunkturellen Veränderungen müssen Anpassungen vorgenommen werden. Aber wenn man nun die Zweitwohnungsbesitzenden derart ausnehmen will und indirekt für die miese Konjunkturlage verantwortlich machen will, so müssen wir uns wehren. Leider besteht die Haltung gegenüber den Zweitwohnungsbesitzenden, als können man dort einfach Geld holen. -
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